Um 7:30 Uhr morgens ist es noch recht frisch, als Stefan Kaluschke, Projektleiter Netzplanung, die Lieferung und das Aufstellen der Anlage beaufsichtigt. Mehr als ein Jahr Planung, Berechnung, Vorarbeiten und Baugenehmigungsverfahren hat es gebraucht, um die neue, wasserstofftaugliche Anlage in Leipheim aufs Fundament zu platzieren. Knappe drei Stunden später sitzt die Anlage. Ans Netz angeschlossen wird sie bis Anfang Juni 2021.
Neu ersetzt alt und schont Baumbestand
Die neue Gasstation ersetzt eine alte und vor allem kleinere Anlage aus dem Jahr 1984 auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Genauer auf dem Parkplatz des Leipheimer Gartenhallenbades, welches durch die Verlegung 2 Parkplätze neu hinzugewinnt. Zudem wird so der alte Baumbestand um die Alt-Anlage erhalten.
Was sie leistet – technische Daten GDRMA Leipheim
- Eingangsdruck: 6 – 12 bar
- Ausgangsdruck: 2,0 bar (z. Bsp: Ein Autoreifen ist meist mit 2,0 - 3,0 bar befüllt)
- Max. Auslegungsleitung: 6.000Nm³/h; entspricht ca. 4 t Erdgas pro Stunde
- Schalldämpfer garantieren einen flüsterleisen Betrieb
- Moderne Brennwerttechnik spart Heizenergie in der Anlage selbst
- H2-fest – alle Neubauten im Bereich Netzbau sind bereits wasserstofftauglich
Starke Nachfrage nach Erdgas
Notwendig ist sie geworden, da in der wirtschaftlich prosperierenden Region um die Stadt Günzburg, Bubesheim, dem Landkreis Günzburg und der Stadt Leipheim und ihren Gewerbegebieten, insbesondere dem Industriegebiet auf dem ehemaligen Leipheimer Fliegerhorst, dem AREALpro, die Nachfrage nach Erdgas enorm stark gewachsen ist.
100 Büsche und Bäume zusätzlich
Durch den neuen Standort wird der Baumbestand am Parkplatz des Hallenbades geschont, bei einer notwendigen Erweiterung der alten Anlage an gleicher Stelle hätten Bäume gefällt werden müssen; auch die beiden Bäume am neuen Standort werden bestmöglich geschont.
Nach Fertigstellung der neuen Gas-Anlage, das heißt nach Anbindung ans Netz und Inbetriebnahme Anfang Juni, werden gut 100 Büsche und Bäume entlang der Theodor-Heuss-Straße in Leipheim gepflanzt werden.
Hintergrund AREALpro
Die Stadt Leipheim, die Große Kreisstadt Günzburg, die Gemeinde Bubesheim und der Landkreis Günzburg haben im Juni 2010 die Gelegenheit wahrgenommen den ehemaligen Fliegerhorst Leipheim zu erwerben und zivil nutzbar zu machen. Mit der Gründung des Zweckverbandes Interkommunales Gewerbegebiet Landkreis Günzburg, kurz AREALpro können seitdem auf bis zu 112 Hektar Gewerbe- und Industriebauflächen angeboten werden.
Auch die Presse berichtete über das Projekt: Günzburger Zeitung vom 17.4.2021