Gebraucht werden sie für die 6 km lange Hochdruckleitung von Illertissen nach Dietenheim in Baden-Württemberg. Diese Hochdruck-Leitung überschreitet damit die Landesgrenze. Claus Würker aus dem Bereich Netzplanung der schwaben netz gmbh, plant und baut diese anspruchsvolle Strecke zusammen mit der Netze-Gesellschaft Südwest (NGS). Für die anspruchsvolle Trassenführung mit Unterquerung des Illerkanales und der Iller wurde mit Julius Hiller ein erfahrener Planungsingenieur des gleichnamigen Ingenieurbüros Hiller hinzugezogen. Im Juni 2020 hatten die Netze-Gesellschaft Südwest mbH und die schwaben netz gmbh eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, eine Kapazitätserhöhung im Netz der NGS durch eine sogenannte Netzkopplung herzustellen.
„Die Farbe der Rohre zeigt eine Innovation, die uns sehr viel Geld bei der Verlegung der Leitung einspart,“ erläutert Claus Würker, Abteilungsleiter und technische Führungskraft.
Beton-Außenschale spart ein und der Stahl ist H2-ready
Für die hohe Druckstufe von 70 bar wurde ein Stahlrohr aus dem Werkstoff L290NE mit einer Nennweite von DN200 und einer Wandstärke von 5,0 mm nach Thüga Spezifikation ausgewählt. Den Korrosionsschutz des Stahls übernimmt dabei eine gelbe Kunststoffisolierung (PE-Isolierung) und zusätzlich eine Faserzementumhüllung (FZM), welche einer schnelleren Verlegung dient. „Hier sparen wir uns die Sandbettverlegung, indem wir das Rohr bereits in seinem Schutzmantel geliefert bekommen“, so Würker weiter. „Auf einer Länge von 6000 Metern ist das in jedem Fall eine Überlegung wert.“ Würker führt weiter aus „mit dem Werkstoff der Rohre haben wir zudem die Wasserstoffverträglichkeit sichergestellt und sind somit für zukünftige Wasserstoffnetze bestens vorbereitet.“
Insgesamt werden 380 Rohr-Teilstücke von einer Einzelrohrlänge zwischen 12-16 Metern verlegt. Durch den zusätzlichen Zement-Mantel wiegt ein Stück Rohr bei 12 m nun ca. eine halbe Tonne.
Digitalisierung bei der Signalübertragung – 1. Einsatz im HD-Leitungsbau bei schwaben netz
Damit unsere Leitstelle auch die gelieferten Gasmengen nach Baden-Württemberg korrekt erfassen kann, wird im gleichen Rohrgraben neben dem Stahlrohr ein Leerrohr mitverlegt, in das später ein Glasfaserkabel (LWL = Lichtwellenleiter) eingeblasen wird. Claus Würker: „Durch die Umstellung der Signalübertragung vom klassischen Kupferdraht auf LWL-Technik, sorgen wir bereits jetzt für die Zukunft vor.“
Kompatibel für die Zukunft
Mit der Lichtwellenleiter-Technik (LWL) geht die eigene Datenübertragung einen Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit. „Mit LWL sind wir bei schwaben netz dann bestens für die kommenden Jahre vorbereitet. Vorgelagerte Netzbetreiber, wie die bayernets, setzen diese Form des Datentransfers bereits ein.
Witterung spielt mit - der Zeitplan stimmt
Trotz kurzem Wintereinbruch sind die Arbeiten im ambitionierten Zeitplan. Anfang Juli soll es einen offiziellen Spatenstich geben.